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Der Fluch von Ravenscar

Einst war Kharak Darkmoor ein fröhlicher und gutherziger Mann. Als Herr von Ravenscar herrschte er gerecht und weise über sein Land, geliebt von seinem Volk und gesegnet mit einer wundervollen Familie. Seine Frau, Elyria, war seine große Liebe, und seine Tochter, Seraphine, brachte Licht in seine Welt. Gemeinsam lebten sie in der prächtigen Festung von Ravenscar, umgeben von grünen Hügeln und dichten Wäldern, in denen die Vögel sangen und die Bäche kristallklar flossen.

Doch dieses Glück währte nicht ewig.

Eines finsteren Abends, als ein unheilvoller Sturm über das Land zog, kamen sie – dunkle Reiter, vermummt in schwarzen Mänteln, ihre Augen glühend wie heiße Kohlen. Die gewaltigen Tore der Burg wurden aufgebrochen, Schreie hallten durch die Hallen, und der eiserne Duft von Blut lag in der Luft. Angeführt wurden die Eindringlinge von Malakar, einem finsteren Magier, dessen Macht so alt war wie die Berge selbst. Sein Schatten schien sich mit der Nacht zu verweben, und seine Stimme war ein eisiger Hauch aus der Unterwelt.

Malakar hatte keine Armee gebraucht, um Ravenscar zu bezwingen – nur seine Magie. Mit einem einfachen Wink seiner knochigen Hand erstarrten Kharaks Wachen zu Stein, und das unheilvolle Blau seiner Augen ließ selbst die Tapfersten in die Knie gehen. Kharak kämpfte, oh, er kämpfte – doch gegen die Mächte, die Malakar befehligte, war er machtlos. Ehe er es begreifen konnte, waren seine Frau und seine Tochter fort, mitgerissen in einen Wirbel dunkler Magie.

Der Magier stellte Kharak vor eine grausame Wahl: In den Katakomben unter Ravenscar, tief verborgen unter uralten Siegeln, lag ein Fluch, der nie hätte gebannt werden dürfen. Nur ein Mann reinen Herzens konnte ihn entfesseln – und Kharak war genau dieser Mann. Tat er es, versprach Malakar, Elyria und Seraphine freizulassen. Verweigerte er sich, würde er ihre Schreie noch lange hören.

Getrieben von Angst und Verzweiflung stieg Kharak hinab in die Tiefen der Burg, dorthin, wo selbst die ältesten Geschichten nur mit Furcht von flüsterten. Die Wände waren mit uralten Runen bedeckt, und ein dunkles Licht pulsierte in der Luft. Dort lag das Buch des Vergessens, ein Relikt, das kein Mensch hätte berühren sollen. Mit zitternden Händen sprach Kharak die verbotenen Worte.

Ein eisiger Sturmwind fegte durch die Katakomben, die Schatten erwachten zum Leben, und dunkle Flammen loderten auf. Kharak spürte, wie eine unheilige Macht durch seine Adern floss, sich in sein Fleisch brannte und seine Seele zerfetzte. Sein Blick verschwamm, seine Knie gaben nach – doch er hatte getan, was verlangt wurde. Er taumelte zurück ans Tageslicht, hoffend, bangend, dass seine Qual nicht umsonst gewesen war.

Doch Malakar war ein Lügner.

Mit einem boshaften Lächeln enthüllte er die Wahrheit: Er hatte nie vorgehabt, Elyria und Seraphine freizulassen. Vor Kharaks Augen sprach er eine tödliche Formel, und seine Familie fiel zu Boden – leblos, ihre Körper von der schwarzen Magie zerfressen.

Ein markerschütternder Schrei entrang sich Kharaks Kehle, ein Laut voller Schmerz, voller Verlust – und voller Zorn. In diesem Moment brach etwas in ihm. Die dunkle Macht, die ihn bereits durchdrungen hatte, verschmolz mit seinem Hass und explodierte in einer Woge aus reiner Vernichtung. Kharak griff nach Malakar, seine Hände umschlossen den Hals des Magiers mit unmenschlicher Kraft. Malakar keuchte, rang nach Luft – doch er konnte sich nicht wehren. Mit einer einzigen Bewegung riss Kharak ihm das Leben aus dem Leib.

Doch es war zu spät.

Der Fluch, den er entfesselt hatte, war nicht mehr zu bannen – denn der einzige, der ihn hätte lösen können, war nun tot.

Die Schatten griffen nach Kharaks Seele, verschlangen den letzten Rest seines Menschseins. Sein Herz, einst voller Liebe, wurde zu Stein. Die Wärme verließ seine Adern, und wo einst ein gerechter Herrscher stand, erhob sich nun ein Tyrann. Kharak Darkmoor war nicht mehr – nur noch der Lord of Ravenscar blieb zurück.

Mit unermesslicher Macht, dunkler und schrecklicher als je zuvor, unterwarf er seine Feinde. Sein Banner, geziert mit einem schwarzen Raben auf blutrotem Grund, wurde zum Symbol des Untergangs. Königreiche fielen vor ihm, ihre Herrscher knieten in Furcht. Wo er hinkam, verdorrte das Land, und die Schreie der Verdammten hallten durch die Nacht.

Doch tief in seinem Inneren, verborgen hinter der Mauer aus Finsternis, hallte noch immer das Echo seines alten Selbst wider. Der Klang des Lachens seiner Tochter, das Flüstern seiner Frau in stillen Nächten – Erinnerungen, die ihn quälten und doch das letzte Bisschen Menschlichkeit in ihm bewahrten. Doch Erlösung blieb ihm verwehrt.

So herrscht er bis heute, der verfluchte Lord of Ravenscar, einst ein Mann von Ehre – nun ein Schatten seiner selbst, gefangen in einer ewigen Nacht, während der schwarze Rabe über sein verfluchtes Reich kreist.

Das Lied Lord of RavenScar

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