
Als langjähriger „Star Trek“-Fan habe ich mich auf Sektion 31 gefreut – eine Serie, die das dunkle Geheimdienstnetzwerk der Föderation in den Mittelpunkt rückt. Doch was ich stattdessen bekam, war eine Enttäuschung auf fast allen Ebenen. Von unpassenden Dialogen über eine fragwürdige Umsetzung von Physik bis hin zu einem humoristischen Ton, der eher an Guardians of the Galaxy als an Star Trek erinnert, fühlt sich diese Serie schlichtweg nicht wie „Trek“ an.
1. Inhaltszusammenfassung: Mehr Chaos als Spionage-Thriller
Die Serie dreht sich um eine verdeckte Mission der titelgebenden Geheimorganisation Sektion 31, die angeblich die Föderation aus den Schatten beschützt. Die Handlung setzt nach den Ereignissen von Discovery an und folgt einer Spezialagentin, die in ein politisches Machtspiel verwickelt wird, während eine neue Bedrohung aus den Tiefen des Unbekannten auftaucht. Klingt spannend? Theoretisch ja – doch die Umsetzung ist ein wilder Ritt aus unlogischen Entwicklungen, Plotlöchern und einer hektischen Erzählweise, die kaum Raum für Atmosphäre oder echte Charakterentwicklung lässt.
2. Dialoge: Unpassend und überzogen
Einer der größten Kritikpunkte sind die Dialoge. Die ernste und taktische Natur von Sektion 31 wird durch überzogen coole Sprüche und moderne Umgangssprache zerstört. Figuren, die eigentlich als raffinierte Spione und hochintelligente Strategen gelten sollten, tauschen stattdessen peinliche Wortgefechte aus, die eher in eine Marvel-Produktion passen. Besonders in angespannten Situationen wirken die Witze deplatziert – als müsste jeder Moment mit unnötigem Humor aufgelockert werden.
3. Die merkwürdige Physik der Phasentechnologie
„Star Trek“ war schon immer für seine technologischen Spekulationen bekannt, aber Sektion 31 nimmt es mit der Wissenschaft nicht mehr so genau. Die neue „Phasentechnologie“ die hier eingeführt wird, sorgt nicht nur für Unberührbarkeit, sondern erlaubt es Charakteren, sämtliche Naturgesetze zu umgehen. So gibt es Szenen, in denen Figuren im durch Wände gehen, aber dennoch nicht durch den Boden fallen. Eine völlig absurde Darstellung, die eher nach Fantasy als nach Science-Fiction klingt. Ganz anders als in anderen Star Trek Filmen oder Serien.
4. Humor auf Marvel-Niveau statt Star-Trek-Subtilität
Schon früh fällt auf, dass die Serie tonal völlig aus dem Ruder läuft. Während Sektion 31 eigentlich düster und politisch komplex sein sollte, wird jeder ernsthafte Moment mit flapsigen Sprüchen gebrochen. Selbst in lebensbedrohlichen Situationen wirken die Charaktere unfassbar locker – fast so, als würden sie nicht wirklich in Gefahr sein. Das erinnert eher an Guardians of the Galaxy als an eine „Star Trek“-Serie, die für ihre philosophische Tiefe bekannt ist.
5. Fazit: Kein echtes „Star Trek“-Gefühl
Statt einer fesselnden Spionagegeschichte im Stil von Deep Space Nine oder Star Trek VI: Das unentdeckte Land bekommen wir eine Serie, die sich nicht entscheiden kann, was sie sein möchte. Weder die düstere Welt von Sektion 31 noch eine ernsthafte politische Intrige werden sinnvoll ausgearbeitet. Stattdessen bekommen wir spektakulären, aber unlogischen Sci-Fi-Klamauk, der auf billigen Humor setzt.
Für mich ist Sektion 31 eine große Enttäuschung. Wer intelligentes „Star Trek“ erwartet, wird hier nicht fündig. 1 von 5 Sternen.
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Bildquellen: Paramount+